40 Jahre Pflegezentrum Lindenfeld

    «Wir arbeiten für Menschen»

    Seit 40 Jahren finden im Lindenfeld Menschen jeden Alters mit körperlichen und geistigen Einschränkungen ein Daheim. Rund 400 Personen waren dabei, als einer der grössten Arbeitgeber in Suhr sein Jubiläum feierte.

    (Bilder: Daniel Gerber) Bewohner und Besucher feierten das 40-Jährige Bestehen des Pflegezentrums Lindenfeld.

    Rund 400 Besucher feierten ein buntes Jubiläums-Fest, das neben mehreren Ansprachen, Pony-Kutschenfahrt und Spielen auch musikalische Darbietungen von «Nimm Zwei» und der Steel-Band «Cariba» umfasste. OK-Chefin Martina Schär: «Im Dezember wurde bereits der erste Festanlass durchgeführt, seither wurde in jedem Monat ein Event gefeiert.» Vor kurzem wurde nun als Abschluss des Jubiläumsjahres die gesamte Bevölkerung eingeladen, das 40-Jährige Bestehen des Lindenfelds zu feiern.

    Eine logistische Grossaufgabe, damit die Bewohner ebenfalls alle die Möglichkeit hatten, dabei zu sein. «Sie lieben es, solche Feste zu feiern – das ist sehr wichtig.» Regelmässig werden deshalb die unterschiedlichsten Veranstaltungen auf die Beine gestellt. «Bei uns leben die Leute, sie liegen nicht einzig im Bett. Es ist für sie schön, sich mal bei einem Bratwurststand anzustellen, das Portemonnaie nach vorne zu nehmen und eine Wurst selbst zu kaufen», erklärt Schär.

    «Altersstrukturen werden sich massiv ändern»
    «Es hat sich in den letzten 40 Jahren viel getan und es wird sich in den nächsten 40 Jahren viel tun», betonte Lindenfeld-Direktor Thomas Holliger in der Festrede beim Jubiläumsanlass. Gerade in den letzten Jahren habe sich vieles um die Kostenfrage – begleitet mit einem Spardruck – gedreht. «Der Verteilkampf und die knappen Ressourcen beeinflussen uns.»

    Zu den Herausforderungen zählen die medizinische und demografische Entwicklung. Lindenfeld-Vorstandspräsident Beat Rüetschi erklärt, dass das Lindenfeld anstrebt, für die Gemeinden Aarau und Suhr ein Kompetenzzentrum zu werden. «Denn die Altersstrukturen werden sich massiv ändern.»

    Gesellschaftlicher Trend
    Holliger bedauert den Verteilkampf zwischen der öffentlichen Hand und den Versicherern. «Ich stelle eine Entsolidarisierung fest.» Es handle sich dabei um einen gesellschaftlichen Trend. Die Fälle werden komplexer «und die Leute kommen erst später zu uns; man will möglichst lange daheim bleiben.»

    Die Gesetzesstruktur ändert sich, analysiert Rüetschi: «Die Finanzierung ist ein Thema, damit es für die Bewohner nicht zu teuer wird.»

    Thomas Holliger, Lindenfeld-Direktor

    Grosse Identifikation
    Gleichzeitig zählt Thomas Holliger auf eine motivierte Truppe, auch wenn es in der Schweiz an qualifizierten Fachkräften fehle: «Vom Personal her spüre ich eine grosse Identifikation.» Die Mitarbeiter stammen aus bis zu dreissig verschiedenen Ländern. Mit 220 Mitarbeitern in verschiedenen Anstellungsgraden gehört das Lindenfeld zu den grössten Arbeitgebern in Suhr.

    «Mein Job macht mir jeden Tag Freude, man spürt die Dankbarkeit der Bewohner – wir arbeiten für Menschen. Der kürzeste Satz zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln», beobachtet Thomas Holliger.

    Standhaft auf Kies
    Das idyllisch an einem Teich liegende Wohnzentrum wurde einst als Krankenheim gegründet, erinnert sich Beat Rüetschi, der einst auch zwanzig Jahre als Gemeindepräsident amtete. «Errichtet wurde es auf einer früheren Kiesgrube, deshalb mussten zuerst Pfähle in den Boden gelassen werden.»

    Die Besucher wurden unter anderem zur Ponykutschen-Fahrt geladen.

    Altersheime betreuen Personen bis zur Pflegestufe sieben, bilanziert Beat Rüetschi, «wir als Pflegezentrum bis zur Stufe zwölf.» Manche Bewohner bleiben nicht für lange Zeit, «wir haben bis zu 250 Wechsel pro Jahr.»

    Klar ist, so Thomas Holliger: «Wir werden immer pflegebedürftige Menschen unter uns haben. Wichtig ist, dass wir als Gesellschaft uns immer vor Augen halten, dass niemand dies freiwillig gewählt hat. Es geht manchmal vergessen, dass wir unvollkommen sind.»

    Daniel Gerber


    Lindenfeld
    Zollweg 12 | 5034 Suhr
    Tel. 062 838 01 01
    E-Mail: info@lindenfeld.ch

    Öffnungszeiten Empfang:
    Montag bis Donnerstag
    7.30-12.00 Uhr
    13.00-17.00 Uhr
    Freitag
    7.30-12.00 Uhr
    13.00-16.30 Uhr

    Unsere Besuchzeiten:
    Täglich 10.00 – 19.00 Uhr oder nach Vereinbarung

    Vorheriger ArtikelMercedes-Benz: Kompetenz und Leidenschaft
    Nächster ArtikelFreizeitmobil mit Stern