Kolumne – Gut gesagt
Der Gender-Wahn greift immer weiter um sich – von «genderneutralen» Toiletten bis zur Verhunzung unserer Sprache. Bereits Schulkindern wird die Gender-Ideologie eingeträufelt. Es ist Zeit, dem Treiben einen Riegel zu schieben.
Seit die ersten Menschen in der afrikanischen Steppe auftauchten, gibt es zwei Geschlechter, Mann und Frau. Das galt bis in unsere Tage. Doch plötzlich soll alles anders ein – so will es die Gender-Ideologie. Ihr neuster Spleen sind «genderneutrale» Toiletten, sogar an unseren Schulen. Die links-grün-regierte Stadt Zürich hat angekündigt, in Zukunft genderneutrale Häuschen zu bauen. Ein Drittel aller WCs in den Schulhäusern soll den Mädchen offenstehen, ein Drittel den Buben und ein Drittel allen dazwischen.
Zürich ist damit nicht allein. Bereits vor einigen Monaten habe ich publik gemacht, dass auch das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) genderneutrale Toiletten einführt. Die Rede ist vorderhand von einem «Pilotversuch». Auf das Ergebnis sind wir gespannt.
Gegendert – wie es so neudeutsch wie hässlich heisst – wird aber nicht nur auf dem Klo, sondern auch bei der Sprache. Immer öfter begegnet man verstümmelten Wörtern wie «Velofahrer:innen» oder «Kund*innen». Was früher nur linksextreme Splittergruppen praktizierten, ist heute gang und gäbe, etwa bei Grosskonzernen. Ob die Sprache dabei verhunzt wird, ist den Gender-Ideologen egal – ganz nach dem Motto: Hauptsache die Ideologie stimmt, dann kann die Grammatik ruhig falsch sein.
Wie militant die Gender-Sprachpolizisten vorgehen, zeigt die Tatsache, dass Schulen und Universitäten bereits Notenabzüge machen, wenn sich jemand nicht an die – laut Duden falschen – Genderregeln hält. Früher wurde die korrekte Schreibweise belohnt, heute wird sie bestraft. Verkehrte Welt.
Regenwurm statt Mami und Papi
Das «Gendern» geht einher mit verwandten Ideologien, beispielsweise der Trans-Ideologie. Auch sie greift immer weiter um sich – ebenfalls bereits an unseren Schulen und Kindergärten. Die Ideologen scheuen sich auch hier nicht, schon auf Kleinkinder loszugehen.
Sie wollen ein Beispiel? Bitte schön: Derzeit tourt ein Theater mit dem Titel «Ich heisse Name» durch die Deutschschweizer Schulstuben. Es richtet sich erklärtermassen an Kinder ab 5 Jahren. Ich habe das Stück besucht, um mir ein eigenes Bild zu machen.
Und so sieht das dann aus: Das Theaterstück redet den Knirpsen ein, das biologische Geschlecht sei so beliebig wie die Wahl zwischen «Tee oder Kaffee» oder zwischen «blauen oder roten Socken». Statt der Unterscheidung in Mädchen und Buben könne man die Menschheit genauso gut danach einteilen, ob sie an «geraden oder ungeraden Hausnummern» wohne.
Verschleuderung von Steuergeldern stoppen
Das muntere Geschlechterhüpfen wird zum Programm – und zum Schulstoff. Doch es kommt noch dicker: Den staunenden Kindern wird eingeredet, Mamis und Papis seien unwichtig, die Regenwürmer seien ja auch beides in einem.
Die Produktion wird mit weit über 70’000 Franken an Steuergeldern finanziert. Und auch die Migros-Kunden finanzieren den Spass via Kulturprozent mit ihren Einkäufen. Wollen wir wirklich, dass unsere hart erarbeiteten Steuern für solchen ideologischen Missbrauch verschwendet werden?
Trans-Workshop im Pfadi-Lager
Die Indoktrination mit der Gender- und Transideologie beginnt also schon bei den Kleinsten – und zieht sich durch alle Altersstufen. So wurde im grossen Pfadi-Bundeslager («Bula») vom letzten Sommer mit 30’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Trans-Workshop angeboten.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die geschlechtliche Orientierung oder Desorientierung darf in unserer Gesellschaft kein Kriterium der Diskriminierung sein. Das ist selbstverständlich. Niemand bestreitet, dass es Menschen gibt, deren Geschlechtszugehörigkeit unklar ist. Die Kinder gehen damit auch entspannt und einfühlsam um.
Doch statt dieser kleinen Minderheit mit Verständnis und Respekt zu begegnen, wie es menschlich anständig und normal ist, wird heute der ideologische Holzhammer hervorgenommen. Das Thema wird unverhältnismässig aufgebläht, Kinder und Jugendliche werden indoktriniert, und es werden Steuergelder verbrannt. Als ob wir nicht ernsthaftere Probleme hätten.
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Zur Person:
Dr. Philipp Gut ist Inhaber der Kommunikationsagentur Gut Communications GmbH (www.gut-communications.ch), Journalist, Buchautor und Verleger der «Umwelt Zeitung».